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11.14    Berufsorientierung

20 min read

Einleitung #

Ein wichtiger Unterrichtsschwerpunkt der Franz-Marc-Schule ist der Übergang aus der Schule in die Arbeitswelt. Schulgesetzliche Vorgaben bilden den Rahmen. Er beinhaltet die intensive Vorbereitung auf das künftige Arbeitsleben in der Werkstatt für angepasste Arbeit (WfaA), in Ausnahmefällen auch auf dem freien Arbeitsmarkt. Dieser Schwerpunkt beginnt in der Oberstufe und wird in der Berufspraxisstufe vertieft.

Auf der Grundlage der Ratifizierung der UN-Behindertenrechts-Konvention von 2009 wurden u.a. für Schülerinnen und Schüler mit einer geistigen Behinderung unter Federführung der beiden Landschaftsverbände neue Förderprogramme für Schülerinnen und Schüler aufgelegt, die Einblicke in verschiedene Berufsfelder verschaffen und mittels individueller Unterstützungsmaßnahmen Möglichkeiten zur Übernahme eines Arbeitsplatzes auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt eruieren sollen.

Ziele der Berufsorientierung #

  • Erkennen und Reflektieren eigener Interessen und Fähigkeiten
  • Abgleich der eigenen Fähigkeiten mit Anforderungen eines möglichen Berufsprofils
  • Praktischer Einblick in verschiedene Berufsfelder
  • Kennen lernen und Erlernen arbeitsrelevanter Schlüsselqualifikationen
  • Selbsthandelnd verschiedene Berufsfelder ausprobieren
  • Misserfolge aushalten können und flexibel nach Alternativen suchen
  • Berufswünsche auf einer reflektierten und realistischen Basis entwickeln und konkretisieren
  • Bewerbungen schreiben können
  • Bewerbungsgespräche führen können

Rahmenbedingungen der Schule #

Alle Schülerinnen und Schüler der Franz-Marc-Schule haben einen Förderbedarf im Bereich der Geistigen Entwicklung. Ein Bedarf an sonderpädagogischer Unterstützung im Förderschwerpunkt Geistige Entwicklung besteht, wenn das schulische Lernen im Bereich der kognitiven Funktionen und in der Entwicklung der Gesamtpersönlichkeit dauerhaft und hochgradig beeinträchtigt ist und wenn hinreichende Anhaltspunkte dafür sprechen, dass die Schülerin oder der Schüler zur selbstständigen Lebensführung voraussichtlich auch nach dem Ende der Schulzeit auf Dauer Hilfe benötigt (vgl. AO-SF, SchulG NRW).

„Sie benötigen besondere Hilfen bei der Entwicklung von Wahrnehmung, Sprache, Denken und Handeln sowie Unterstützung zur selbstständigen Lebensführung und bei der Entwicklung und Entfaltung der Persönlichkeit. Beeinträchtigungen der geistigen Entwicklung können Auswirkungen auf die selbstständige Aufgabengliederung, die individuelle Gedächtnisleistung, das Lerntempo und die Durchhaltefähigkeit im Lernprozess haben. Für den Aufbau von Selbstbehauptung und Selbstkontrolle, Selbsteinschätzung und das Zutrauen in die eigenen Fähigkeiten brauchen die Kinder meist eine besondere Unterstützung“ (aus: Alle Kinder wollen lernen, MSWWF 1998). Die individuellen Beeinträchtigungen können dabei in ihrer Intensität und dem Ausmaß sehr verschieden sein.

Unsere Schülerinnen und Schüler lernen und arbeiten entsprechend ihren individuellen Möglichkeiten. Im Unterricht können sie Grundkenntnisse in den Kulturtechniken Lesen, Schreiben und Rechnen erwerben und in ihrer Selbstständigkeit unterstützt werden, so dass sie z.B. selbstständig mit öffentlichen Verkehrsmitteln fahren lernen können. Dabei haben die Kinder und Jugendlichen ausreichend Gelegenheit, ihre eigene Persönlichkeit zu entfalten und Kompetenzen für ein selbstbestimmtes Leben zu entwickeln und zu erweitern.

Die Schülerinnen und Schüler absolvieren an der Schule in der Regel zunächst ihre Schulbesuchspflicht von 11 Schuljahren. Es werden aber auch, über ihre Schulpflicht hinaus, Schülerinnen und Schüler unterrichtet und gefördert, die selbst oder deren Eltern oder gesetzlichen Betreuer einen Antrag auf Schulbesuchsverlängerung gestellt haben. Dies kann in Abstimmung mit der Schule geschehen, sofern eine längere Beschulung von der Schule als sinnvoll eingeschätzt wird. In diesem Schuljahr besuchen 35 Schülerinnen und Schüler die Schule, die ihre Schulpflicht schon erfüllt haben.

Je ein Lehrer aus der Oberstufe und aus der Berufspraxisstufe arbeiten als so genannte „Koordinatoren für die berufliche Orientierung (StuBO)“. Für diese Tätigkeit wurden sie intensiv qualifiziert durch Fortbildungen der Bezirksregierung. Sie sind Ansprechpersonen für dieses Themenfeld nach innen und außen, sowie Initiatoren für die Berufswahlprozesse.

StuBO Sek I (Oberstufe): Martin Wolfers

StuBO Sek II (BPS): Peter Schmitz

Unterstützt werden sie im Berufsorientierungsprozess durch die Lehrerinnen und Lehrer der jeweiligen Klassen- und Stufenteams.

Als Kooperationspartner stehen der Schule folgende Institutionen zur Verfügung:

  • IFD Integrationsfachdienst
  • Agentur für Arbeit
  • WfaA
  • KoKoBe
  • BBZ/JBH
  • BK Neandertal
  •  

Es gibt kein BOB (Berufsorientierungsbüro) in der FMS, als Unterrichts- und Besprechungsräume werden verschiedene Klassen-, Werk- und Besprechungsräume genutzt:

  • Werkraum Holz/Werkraum Metall
  • Klassenräume der Sek I und Sek II
  • Elternsprechzimmer

Überblick über den BO-Prozess #

Basierend auf Lehrerfortbildungsmaßnahmen und unterstützt durch die Arbeit des Integrationsfachdienstes (IFD) wurde im Rahmen von KAoA-STAR (Schule trifft Arbeitswelt zur Integration (schwer-)behinderter Jugendlicher) ein Modul-System erarbeitet, das darauf abzielt, die Schülerinnen und Schüler stufenweise und unter Berücksichtigung ihrer individuellen Möglichkeiten an den allgemeinen Arbeitsmarkt heranzuführen. KAoA-STAR orientiert sich an den Vorgaben des Landesvorhabens „Kein Abschluss ohne Anschluss“ (KAoA), das für alle Schüler in NRW ab dem 8. Schuljahr (für unsere Schüler ab dem 10. Schuljahr) verbindliche Berufsvorbereitungsmaßnahmen vorsieht.

Seit einigen Jahren gibt es eine Kooperation der Franz-Marc-Schule mit dem Integrationsfachdienst (IFD) Düsseldorf. Der IFD begleitet den Prozess der beruflichen Orientierung der Schülerinnen und Schüler über deren letzte Schuljahre hinweg und bietet in Kooperation mit den Studien- und Berufskoordinatoren der Schule die vier Module an:

Potenzialanalysebehinderungsspezifische, stärken- und handlungsorientierte Potenzialanalyse mit standardisierten Verfahreni.d.R. zweitägigDurchführung erfolgt durch einen externen Träger (z.Z. FAW – Fachakademie der Wissenschaften)  
Berufsfelderkundungi.d.R. dreitägig und trägergestützt in bis zu 3 Berufsfeldern  
Betriebspraktika in Sek I u. Sek II  Unterstützung durch den IFD bei der Suche nach geeigneten Betrieben und Praktikumsplätzenmehrfache Durchführung und Begleitung von betrieblichen Praktika in Absprache mit der Schule für SuS der STAR-Zielgruppen möglichindividuelle Begleitung durch IFD während des Praktikums im engen Austausch und in Absprache mit der Schule möglichggf. Einsatz flankierender Hilfen zur Vorbereitung und/oder Durchführung des Praktikums, wie z.B. durch Mobilitätstraining
Beratung und       ElternarbeitBeratung der STAR-Zielgruppen erfolgt über die Reha-/sbM-Teams der Agenturen für Arbeit individuelle Unterstützung der schulischen Elternarbeit über den gesamten Prozess der Berufsorientierung durch den IFDjährliche Elternabende für Eltern zum Themenkomplex Behinderung und Beruf möglich, begleitet durch IFD, WfaA und Kokobe    

Ergänzt wird dieser Prozess durch weitere STAR-Standardelemente

Berufsorientierungsseminar (STAR- Standardelement 2a)Seminar zur vertieften Berufsorientierung zur Unterstützung einer behinderungsgerechten und begründeten BerufswahlentscheidungSensibilisierung für die Notwendigkeit der Entwicklung einer Berufs- und Lebensplanung nach der Schule 
Betriebserkundung (STAR- Standardelement 2b)Vermittlung exemplarischer Kenntnisse konkreter, regionaler Arbeitsplätze, die für die SUS der STAR-Zielgruppen geeignet sind    
Intensivtraining arbeitsrelevanter sozialer Kompetenzen (STAR-Standardelement 2c)Entwicklung und Vertiefung von sozialen Kompetenzen in Bezug auf Anforderungen im betrieblichen ArbeitsfeldEntwicklung geeigneter Handlungs- und Konfliktlösungsstrategien im betrieblichen Kontext

Phasen im Berufsorientierungsprozess und deren Umsetzung durch außerunterrichtliche und unterrichtliche Bausteine, insbesondere der Standardelemente

10. Schulbesuchsjahr Gruppe PA11. Schulbesuchsjahr Gruppe A12. Schulbesuchsjahr Gruppe B13. + Schulbesuchsjahr Gruppe C
Namen der SuS   
Grundmerkmale der Jahrgangsstufen und Schwerpunkte im Schuljahr 21/22
Potential-analyse FAWRückmelde-gesprElternabendBFE (2. Hj.)BewerbungstrainingVorstellungsgespräch-Übung IFDPraktikum (Mai)einwöchiges Praktikum im März (nachholen)  Betriebs-besichtigungIndividuelle Praktika (nachholen)  

Die unmittelbaren Berufsvorbereitungsmaßnahmen beginnen für Schülerinnen und Schüler mit zumindest theoretischer Perspektive Richtung allgemeinem Arbeitsmarkt mit einer Potentialanalyse, die über einen Zeitraum von zwei Tagen von Mitarbeitern der AWO in unseren Werkräumen durchgeführt wird. Bei der Potentialanalyse bearbeiten die Schülerinnen und Schüler standardisierte Aufgaben des Tests „hamet e“. Dieser Test versucht, hauptsächlich auf handlungsorientierter Basis die beruflichen und persönlichen Fähigkeiten und Neigungen der jeweiligen Schülerinnen und Schüler herauszufinden und in einem Profil festzuhalten. Bei der Durchführung des Tests wird bei den Aufgaben die benötigte Zeit gemessen und das Arbeitsverhalten protokolliert. Den Schülerinnen und Schülern sowie ihren Eltern werden in einem Abschlussgespräch die Ergebnisse erläutert.

Das nächste Modul bezieht sich auf die Berufsfelderkundung, bei der mindestens drei unterschiedliche Berufsfelder praktisch erlebt werden sollen. Im Rahmen von KAoA-STAR bieten sich dabei trägergebundene Organisationen an. Die Schülerinnen und Schüler erhalten die Möglichkeit, in einem Berufs-Bildungs-Zentrum (BBZ Düsseldorf) an drei aufeinander folgenden Tagen in drei verschiedenen Berufsfeldern mitzuarbeiten, zum Beispiel Holz, Metall, Kosmetik oder Farbe und Raumgestaltung. Nach Beendigung der Maßnahme erhalten sie eine differenzierte Beurteilung durch die Ausbilder des BBZ, aus der hervorgeht, für welchen Arbeitsbereich sie sich besonders eignen.

Das dritte Modul bildet das Betriebspraktikum. Schülerinnen und Schülern, für die eine Übernahme einer Tätigkeit auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt eine Perspektive ist, bietet der IFD im Rahmen des Schulunterrichts die Möglichkeit, Vorstellungsgespräche zu trainieren und angemessenes Verhalten zu üben. Unter Umständen wird auch ein notwendiges Mobilitätstraining durchgeführt. Der IFD sucht in Absprache mit den Studien- und Berufskoordinatoren geeignete Praktikumsplätze, stellt den Kontakt zum Arbeitgeber her und begleitet die Schülerinnen und Schüler zu Vorstellungsgesprächen. Das erste Betriebspraktikum (in der Oberstufe, 11. Schulbesuchsjahr) dauert in der Regel eine Woche, weitere Praktika können individuell vereinbart werden und unterschiedlich lange dauern. Bei einem jährlich stattfindenden Speed-dating, bei dem sich Unternehmen präsentieren und Mitarbeiter und Praktikanten mit einer Behinderung ansprechen, wird in Kooperation mit dem IFD das theoretische Wissen praktisch ausprobiert. Nicht selten entstehen durch diesen Kontakt zu Unternehmen Perspektiven, die in Praktika ausgelotet werden. Das Praktikum wird intensiv begleitet und mit Hilfe eines Beurteilungsbogens von Seiten des Arbeitgebers reflektiert.

Das vierte Modul bildet die Beratung. (Nähere Ausführung siehe Kap. 9)

Berufsorientierung (BO) im Unterricht:

Zum Bereich Arbeitslehre im Rahmen des Oberstufen- bzw. Berufspraxisstufen-konzepts siehe dort im Schulprogramm.

Das Unterrichtsfach Berufsorientierung wird an der Franz-Marc-Schule in der Sekundarstufe I (Oberstufe) in Form von Projekttagen in Zusammenarbeit mit dem IFD und in der Berufspraxisstufe in vier Unterrichtsstunden wöchentlich unterrichtet. Hierbei richtet sich dieses Angebot speziell an die Schülerinnen und Schüler, die eine etwaige Perspektive zur Übernahme eines Arbeitsplatzes auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt haben. Die Inhalte reichen von der realistischen Wahrnehmung der eigenen Person bzw. der eigenen Fähigkeiten, Wissen über grundlegende notwendige Fähigkeiten für einzelne Berufe, Wissen über Rechte und Pflichten als Arbeitnehmer bis hin zu der Entwicklung eigener Berufswünsche. Außerdem werden Betriebsbesichtigungen und Unterrichtssequenzen zur Berufsfelderkundung durchgeführt. Des Weiteren lernen die Schülerinnen und Schüler Beratungsstellen kennen. Auch der Besuch des Berufskollegs Neandertal als Möglichkeit der weiteren schulischen Bildung wird im Rahmen der BO durchgeführt. Das Schreiben von Bewerbungen und Lebensläufen kann ebenso Inhalt sein wie das Ausfüllen von Formularen und das Anlegen von Praktikumsmappen bzw. Portfolios über den persönlichen Weg der Berufsorientierung.

Einmal jährlich findet für alle Schülerinnen und Schüler der Berufspraxisstufe ein einwöchiges Praktikum in der WfaA statt, welches alle Lehrkräfte der Berufspraxisstufe begleiten und das von ihnen gemeinsam mit den Schülerinnen und Schülern sorgfältig vor- und nachbereitet wird. Nach Möglichkeit werden die Praktikumswünsche der Schülerinnen und Schülern berücksichtigt. In jedem Schuljahr wird ein anderer Praktikumsplatz ausgesucht. In der Praktikumswoche nehmen die Schülerinnen und Schüler am normalen Arbeitsalltag der WfaA teil und können dadurch den Arbeitsrhythmus und die verschiedenen Arbeitsabläufe kennen lernen. Fast alle Schülerinnen und Schüler arbeiten nach ihrer Entlassung aus der Schule in der WfaA. Uns ist eine gute und enge Zusammenarbeit zwischen Schule und Werkstatt mit regelmäßigen Gesprächen, Besuchen, Hospitationen und in gemeinsamen Arbeitskreisen sehr wichtig.

Einsatz des Portfolioinstruments

Zur Dokumentation und Reflektion des Berufsorientierungsprozesses führt jede Schülerin/jeder Schüler ein Portfolio. Für unsere Schülerschaft haben wir uns für einen speziell für Förderschulen entwickelten Portfolio-Ordner entschieden:

Portfolio für FF GG (Leitfaden zum Beruf)

In diesem Ordner können die Schülerinnen und Schüler ihre persönlichen Interessen und Stärken sowie noch zu erlernende zusätzliche Fähigkeiten dokumentieren. Ebenfalls werden in dem Portfolio alle Berufserfahrungen (Berufsfelderkundung, Praktika etc. dokumentiert und Bewerbungsschreiben sowie Reflektionsbögen (Selbstreflektion und Reflektion der Praktikumsstelle) abgeheftet. Berufswege-konferenzen sowie andere Gespräche im Zusammenhang mit dem Berufswahl-prozess werden dokumentiert und Ziele festgehalten.

Die Portfolio-Ordner werden in der Schule an einem zentralen Ort im Lehrerarbeits-raum oder im Arbeitsraum der Berufsorientierungsgruppe aufbewahrt, damit immer ein schneller Zugriff möglich ist. Am Ende der Schulzeit nehmen die Schülerinnen und Schüler den Portfolio-Ordner mit nach Hause.

Beratungs- und BO-Förderkonzept (individuelle Förderplanung):

Die Erfassung der individuellen Ausgangslage wird durch die Förderplanung im jeweiligen Klassenteam bzw. speziell auch von den StuBOs durchgeführt. Bei den Schülerinnen und Schülern, die an KAoA-STAR teilnehmen, erfolgt die Diagnostik zusätzlich über die Potentialanalyse. Bei der BO-Förderplanung werden besonders die Schlüsselqualifikationen berücksichtigt. Wenn die PA-Ergebnisse den Lehrkräften zugänglich gemacht werden, werden auch diese in der Förderplanung berücksichtigt.

Individuelle Beratung der Schülerinnen und Schüler sowie deren Eltern findet in regelmäßigen Gesprächen auch außerhalb der gesetzten Elternsprechtagtermine durch die StuBOs bzw. die Klassenteams statt. Kooperationspartner bei der Beratung sind der IFD und die Agentur für Arbeit (Reha-Beraterin).

Einbindung von Eltern und Erziehungsberechtigten

Das vierte Modul des STAR-Programms bildet die Beratung. Im Rahmen der Beratungstätigkeit arbeitet die Franz-Marc-Schule eng mit der zuständigen Reha-Beraterin der Agentur für Arbeit Düsseldorf zusammen, damit der Übergang von der Schule in die Arbeitswelt möglichst reibungslos verläuft. Die gemeinsam getroffenen Vereinbarungen sind in einem Kooperationsvertrag festgehalten. Seit vielen Jahren gibt es fest terminierte jährliche Gespräche mit den Schülerinnen und Schülern, die aus der Schule entlassen werden, zusammen mit deren Eltern bzw. gesetzlichen Betreuerinnen und Betreuern und den Klassenlehrerinnen und -lehrern. An diesen Gesprächen nehmen auch Mitarbeiterinnen bzw. Mitarbeiter der Düsseldorfer Werkstatt für angepasste Arbeit (WfaA) teil und beraten bezüglich einer eventuellen Aufnahme dort oder die Fachberaterin des IFD. Jährlich stattfindende Elternabende zum Thema „Übergang Schule-Beruf“ für Eltern der Schülerinnen und Schüler der Ober- und Berufspraxisstufen geben Informationen im Vorfeld. Diese Elternabende werden inhaltlich von Mitarbeiterinnen der WfaA und des Arbeitsamtes gefüllt, dabei werden mögliche berufliche Perspektiven unserer Schülerinnen und Schüler vorgestellt. Des Weiteren wird die Tätigkeit des IFD erläutert und Beratungsangebote, die nach der Schule nutzbar sind (beispielsweise durch die Kokobe) vorgestellt.

Zukunftsperspektiven für unsere Schülerinnen und Schüler werden in Kooperation mit Schule, IFD und Agentur für Arbeit entwickelt und mit den Schülerinnen und Schülern und deren Eltern in mehreren Beratungsgesprächen erörtert und reflektiert.

Kooperationen mit außerschulischen Akteuren und Netzwerkarbeit #

IFD Integrationsfachdienst

Seit einigen Jahren gibt es eine Kooperation der Franz-Marc-Schule mit dem Integrationsfachdienst (IFD) Düsseldorf. Der IFD begleitet den Prozess der beruf-lichen Orientierung der Schülerinnen und Schüler über deren letzte Schuljahre hinweg und bietet in Kooperation mit den Studien- und Berufskoordinatoren der Schule die vier Module Potentialanalyse, Berufsfelderkundung, Betriebspraktika und Beratung an.

Agentur für Arbeit

Im Rahmen der Beratungstätigkeit arbeitet die Franz-Marc-Schule eng mit der zuständigen Reha-Beraterin der Agentur für Arbeit Düsseldorf zusammen, damit der Übergang von der Schule in die Arbeitswelt möglichst reibungslos verläuft. Die gemeinsam getroffenen Vereinbarungen sind in einem Kooperationsvertrag festgehalten. Seit vielen Jahren gibt es fest terminierte jährliche Gespräche mit den Schülerinnen und Schülern, die aus der Schule entlassen werden, zusammen mit deren Eltern bzw. gesetzlichen Betreuern und den Klassenlehrerinnen und -lehrern. An diesen Gesprächen nehmen auch Mitarbeiterinnen bzw. Mitarbeiter der Düsseldorfer Werkstatt für angepasste Arbeit (WfaA) teil und beraten bezüglich einer eventuellen Aufnahme dort.

Werkstatt für angepasste Arbeit WfaA

Als wichtiger Arbeitgeber in Düsseldorf kooperiert die Franz-Marc-Schule mit der Werkstatt für angepasste Arbeit in Düsseldorf. Neben Praktika mit anschließenden Nach- und Perpektivbesprechungen, findet ein regelmäßiger Arbeitskreis („AK Übergänge“) mit Beteiligung der WfaA statt.

Koordinierungs-, Kontakt- und Beratungsstelle für Menschen mit geistiger Behinderung (KoKoBe)

Die KoKoBe ist eine unabhängige und kostenlose Beratungsstelle für Menschen mit Behinderung und deren Angehörige. Mit ihren Beratungsschwerpunkten in den Bereichen Wohnen, Arbeiten und Freizeit deckt sie wesentliche Inhalte für den Übergang zwischen Schule und Beruf und den Auszug aus dem Elternhaus oder den Wechsel in eine andere Wohnform ab. Ihre regelmäßigen Präsenz an Elternabenden und der Besuch der Beratungsstelle bieten für unserer Schülerinnen und Schüler oftmals einen ersten niederschwelligen persönlichen Kontakt.

AK Übergänge

Den Arbeitskreis Übergänge bilden Vertreterinnen der WfaA, die Schulleitungen und StuBOs der drei Förderschulen Geistige Entwicklung sowie die Schulleitung und der StuBO der Förderschule Körperliche und Motorische Entwicklung. In halbjährlichen Arbeitstreffen werden die Übergangsprozesse in das Arbeitsleben immer wieder evaluiert und weiterentwickelt. Konzepte und Ideen, die sich in den Schulen etabliert haben, werden auf Werkstatt übertragen. Ebenso finden Rückkopplungsgespräche über ehemalige Schüler beziehungsweise neue Mitarbeiter statt, um deren Übergang in das Arbeitsleben zu reflektieren.

Berufsbildungszentrum (BBZ) und Jugendberufshilfe (JBH)

Auch das BBZ und die JBH stellen als Anbieter berufsvorbereitender Maßnahmen und Ausbildungsstätten für vereinfachte Ausbildungen in Düsseldorf Partner dar, mit denen die Franz-Marc-Schule immer wieder zusammenarbeitet. Im BBZ wird die Berufsfelderkundung durchgeführt.

Berufskolleg Neandertal

Das Berufskolleg Neandertal hat zwei angegliederte Förderklassen für Schüler:innen ohne Schulabschluss. In diesen Klassen werden die Schülerinnen und Schüler in ihren Schlüsselkompetenzen gefördert und sollen durch Praktika, Langzeitpraktika und Berufsfelderkundungen an Betriebe herangeführt werden, um am Ende der Schulzeit eine Anstellung im Rahmen einer Unterstützten Beschäftigung zu bekommen.

Informationstransfer

  • Jährlicher Elternabend in Zusammenarbeit mit Partnern
  • Rückkopplung des BO-Prozesses an die Kolleginnen und Kollegen der Ober- und Berufspraxisstufe im Rahmen der Stufenkonferenzen.
  • Koordination des BO-Prozesses und Rückmeldung an das Gesamtkollegium durch die StuBos
  • Informationsschreiben an die Eltern
  • Regelmäßige Koordinierungsgespräche mit dem  IFD, der Werkstatt und der AfA.

Indikatorengestützte Qualitätssicherung und Evaluation

  • Jährliche Überprüfung und Erarbeitung des Schuljahresplans
  • Jährliche Evaluation und Fortschreibung des Kooperationsvertrags mit der Agentur für Arbeit
  • Jährliche Evaluation und Überprüfung des Rahmenvertrags mit dem IFD
  • Evaluationstreffen der STuBOs und der Schulleitung zur Bewertung und Weiterentwicklung des BO-Prozesses (2 mal jährlich)
  • Reflektion und Austausch zum Verlauf, Inhalt und Umfang der Praktika (StuBO, IFD, Werkstatt, Unternehmen des 1. Arbeitsmarktes)
  • Rückmeldung durch die BO-Prozessbegleitenden Kollegen zur Qualitätssicherung und –verbesserung.
  • Berarbeitung der Übergangsstatistik der Bezirksregierung, Kommunalen Koordinierungsstelle und des IFD´s
  • Feedbackverfahren als Entwicklungsschwerpunkt in der Qualitätsanalyse und in Kooperation mit den Eltern
  • Konzeptfortschreibung in Kooperation der StuBOs und der Schulleitung

Qualifizierung/Professionalisierung der Lehrkräfte

Zusatzqualifizierung für StuBOs (Bezirksregierung Düsseldorf)

Kompetenzinventar Berufsorientierung

Das beschriebene Inventar bezieht sich auf die zu fördernden Kompetenzen in der Berufsorientierung. Zu den Kompetenzen Textrezeption, Textproduktion, Mathematik, Naturwissenschaften, Fremdsprachen, Informationstechnische Grundbildung und Allgemeinwissen siehe Schulprogramm der FMS.

Bewerben und Vorstellen

Inhaltsbezogene KompetenzHinweise für den Unterricht
Selbstpräsentation/Vorstellungsgesprächgilt sowohl für WfaA- als auch Außenpraktika, Beratungsgespräch IFD, AfA usw.
Übungsmöglichkeiten im Rahmen des Unterrichts, gezieltes Kompetenztraining gegebenenfalls unter Zuhilfenahme externer Partner
Sch. kann seinen Namen mitteilenverbal, UK-unterstützt
kann weitergehende Angaben zu seiner Person machen (Alter, Adresse usw.)Steckbriefe, Rollenspiele, Video-Analyse
kann Fragen zu seiner Person beantwortenRollenspiele
kann im Rahmen eines Gesprächs seine Stärken, Schwächen, Vorlieben usw. mitteilen 
weiß, was zu einem gepflegten, situationsangemessenen Erscheinungsbild gehörtVideo-Analyse
Reflexion Negativ-/Positivbeispiele
sorgt für sein gepflegtes Erscheinungsbild und/oder fordert dies einVideo-Analyse
Reflexion Negativ-/Positivbeispiele
kennt allgemeine Regeln hinsichtlich angemessenen BenehmensVideo-Analyse
Reflexion Negativ-/Positivbeispiele
setzt allgemeine Regeln hinsichtlich angemessenen Benehmens umVideo-Analyse
Reflexion Negativ-/Positivbeispiele
ist sich der Wirkung von Körperhaltung bewusstVideo-Analyse
Reflexion Negativ-/Positivbeispiele
kann seine Körperhaltung (Mimik, Gestik, Sprache) situationsangemessen einsetzenRollenspiel
Video-Analyse
Reflexion Negativ-/Positivbeispiele  
Informationen einholen  Nutzung Internet, Printmedien, Aushänge Telefon-Recherche
Bekannte und Freunde, Behörden (z.B. Berufsinformationszentrum) persönliches Nachfragen
kennt InformationsquellenNutzung Internet, Printmedien, Aushänge Telefon-Recherche
Bekannte und Freunde, Behörden (z.B. Berufsinformationszentrum) persönliches Nachfragen
kann Informationsquellen nutzenNutzung Internet, Printmedien, Aushänge Telefon-Recherche
Bekannte und Freunde, Behörden (z.B. Berufsinformationszentrum) persönliches Nachfragen
Informationen selektieren, speichern, sichern, dokumentierenCheckliste erstellen, Notizen machen
Informationsgespräch führenTelefontraining, Rollenspiele, Video-Analyse, Feedbackrunden
kennt Begrüßungs-/Abschieds/-UmgangsformenEinüben verschiedener Umgangsvarianten
kennt Begrüßungs-/Abschieds/-Umgangsformen und wendet diese situationsangemessen anEinüben verschiedener Umgangsvarianten
kann sein Anliegen vortragen 
kann auf Rückfragen reagieren 
Schriftliches Nachfragen 
kann informelle Anfragen stellen (Mail, Brief)Fachorientierter Lehrgang Deutsch
kann formelle Anfragen stellen (Mail, Brief)Fachorientierter Lehrgang Deutsch
  Verfassen eines Lebenslaufs 
kennt die wichtigsten Bestandteile eines LebenslaufsNutzung Internet, verschiedene Vorlagen sichten
kennt seine persönlichen DatenNutzung persönlicher Dokumente (Ausweis etc.); Nachfrage bei den Eltern / Erziehern / Betreuern; Datenstammblatt der Schule
kennt seine schulische LaufbahnNutzung persönlicher Dokumente (Ausweis etc.); Nachfrage bei den Eltern / Erzieher / Betreuer; Datenstammblatt der Schule
kennt weitere Bausteine (absolvierte Praktika, Nebenjobs, evtl. Interessen) 
kann persönliche Daten/Laufbahn/weitere Bausteine aufschreiben/diktieren 
handschriftlich 
handschriftlich in eine FormatvorlageUnterschiedliche Formulare ausfüllen (Freundschaftsbücher, schulinterne Formulare/Anträge)
handschriftlich ohne FormatvorlageÜbungen zum übersichtlichen Aufschreiben von Daten (chronologisch, Einhalten von Rändern, Absätzen etc.)
page58image63361152am Computer 
am Computer in eine FormatvorlageNutzung Internet, Umgang mit einem Textverarbeitungsprogramm,
am Computer ohne FormatvorlageUmgang mit einem Textverarbeitungsprogramm (z.B. Tabellen)
kann das Dokument unterschreibenKlärung der Bedeutung einer Unterschrift (Verbindlichkeit), Anwe- senheitslisten, schulinterne Vereinbarungen etc. unterschreiben
kann das aktuelle Datum einfügen 
page58image63059648 
page58image63053504 Bewerbungsschreiben page58image63048128 
kennt die wichtigsten Bestandteile eines BewerbungsschreibensNutzung Internet, verschiedene Vorlagen sichten
page58image63058112kennt Adressat und Absender (Namen, Adresse, Email- Adresse, Telefonnummer 
kennt das aktuelle Datum 
kennt den Betreff des Schreibens 
kennt die angemessene AnredeIn verschiedenen Schreiben die angemessenen Anredeformen anwenden (persönliche Briefe, Adressat mit und ohne Ansprech- partner etc.)
kennt verschiedene Textbausteine des inhaltlichen AufbausErarbeitung und Umgang mit Textbausteinen in offiziellen Schrei- ben (Informationsbriefe, Vereinbarungen, Anfragen etc.)
kann verschiedene Textbausteine auswählenMusterbriefe, Rollenspiele zum Klären wissenswerter Informatio- nen auch als Vorbereitung für ein Vorstellungsgespräch
kann die ausgewählten Textbausteine zu einem sinnvollen Text zusammenfügenArbeitsblätter mit Übungen dazu; gegenseitiges Vorlesen; Negativ- beispiel
kann Text unter Berücksichtigung der notwendigen Bestandteile frei formulieren 
kennt die Anlagen, die das Schreiben haben kannTabellarische Auflistung der möglichen Anlagen (gemeinsame Er- arbeitung; Tabelle zum Ankreuzen); Kopien anfertigen
kennt BewerbungsfotosVergleich unterschiedlicher Fotos und Erarbeitung der Kriterien für ein Bewerbungsfoto (Größe, Ausschnitt, Ausdruck, Bekleidung)
kann die wichtigsten Bestandteile eines Bewerbungsschreibens aufschreiben/diktieren 
handschriftlich 
handschriftlich in eine FormatvorlageUnterschiedliche Formulare ausfüllen (Freundschaftsbücher, schulinterne Formulare/Anträge)
handschriftlich ohne FormatvorlageÜbungen zum übersichtlichen Aufschreiben von Daten (chronolo- gisch, Einhalten von Rändern, Absätzen etc.)
page59image53745088 am Computer in eine FormatvorlageUnterschiedliche Formulare ausfüllen (schulinterne Formulare /Anträge, Formatvorlagen)
am Computer ohne Formatvorlage page59image53747968Umgang mit einem Textverarbeitungsprogramm (z.B. Tabellen, Tab-Stopps etc.)
kann das Bewerbungsschreiben unterschreibenKlärung der Bedeutung einer Unterschrift (Verbindlichkeit, Unter- schied eigenen Namen schreiben -Unterschrift; Anwesenheitslisten, schulinterne Vereinbarungen etc. unterschreiben
BewerbungsfotoBesuch eines Fotostudios, Fotos erstellen lassen unter Berück- sichtigung der bekannten Kriterien; Musterbriefe vergleichen
kann ein Bewerbungsfoto beschaffen und an das Schreiben heften 
kann ein Bewerbungsfoto digital einarbeiten oder einarbeiten lassen 
kann das Bewerbungsschreiben und die Anlagen versandfertig/abgabefertig machenErarbeitung der Möglichkeiten des Versandes / der persönlichen Übergabe der Bewerbung; Erarbeitung der Vor- und Nachteile
kennt verschiedene Möglichkeiten der Präsentation und entscheidet sich für eineBetrachtung verschiedener Präsentationsformen (Bewerbungs- mappe, Klarsichthüllen, Klemmhefter etc.)
kann das Schreiben versandfertig machen (Briefumschlag auswählen, beschriften, frankieren, absenden)Unterschiedliche Briefumschläge vergleichen (mit/ohne Fenster, passende Größe); Übungen zum richtigen Beschriften (Positionie- rung Adresse / Absender; Porto ermitteln (Besuch bei der Post)
kann die Bewerbung persönlich abgeben (unter Beachtung der allgemeinen Regeln und des persönlichen Erscheinungsbildes)Rollenspiel

Praktikum

Inhaltsbezogene KompetenzenHinweise für den Unterricht
Vorbereitung Praktikum 
kann zuverlässig Arbeits- & Pausenzeiten einhalten 
kann sich innerhalb des Praktikumsbetriebes / der WfaA zuverlässig orientieren (Toilette, Kantine, Pausenbereich) 
kann sich in der Arbeitsgruppe sozial angemessen verhalten 
kann bei der Erledigung von Arbeiten um Hilfe und/oder Erklärungen bittenpage24image63797504
kann sich bei Schwierigkeiten am Arbeitsplatz an den zuständigen Vorgesetzten wenden und die Probleme klären 
kann auftretende Probleme am Arbeitsplatz selbstständig angemessen lösen 
kann sich bei Schwierigkeiten am Arbeitsplatz an die betreuende Lehrperson wenden und gemeinsam mit ihr Probleme lösenBetreuende Praktikumsbesuche im Betrieb / in der WfaA
kann im Abschlussgespräch durchgeführte Tätigkeiten benennenPraktikums-Abschlussgespräch am Arbeitsplatz page24image63539648
kann seine persönliche Eignung für durchgeführte Tätigkeiten realistisch einschätzen und bewertenPraktikums-Abschlussgespräch am Arbeitsplatz
kann Beurteilungen und Kritik der betreuenden Personen (Gruppenleiter / Lehrperson) annehmenPraktikums-Abschlussgespräch am Arbeitsplatz page24image63542720
kann Abweichungen der Beurteilungen reflektieren und verwertenPraktikums-Abschlussgespräch am Arbeitsplatz  
  Nachbereitung des Praktikums 
kann Mitschülern verbal vom Praktikum berichten (ausgeführte Tätigkeiten, Arbeitsbedingungen, soziale Kontakte zu anderen Mitarbeiten, Rückmeldungen von den betreuenden Personen)Unterrichtsgespräche
kann an einer gemeinsamen Dokumentation über das Praktikum mitarbeitenPoster mit Fotos der Schüler am Arbeitsplatz und Karten mit Schlagwörtern / kurzen Infos page24image63543488
kann eine schriftliche Dokumentation über das Praktikum anfertigenAnfertigung einer individuellen Praktikumsmappe

Arbeitsplatzspezifische Qualifikationen am Beispiel der Holztechnik

Persönliche Interessen am Arbeitsfeld entdecken und erste fachliche Kompetenzen erwerben 
kann seine persönlichen Interessen, Neigungen und Eignungen für die Tätigkeiten im Berufsfeld (z.B. Holztechnik) realistisch einschätzenWerkunterricht in der Schule
kennt die Anforderungsprofile eines Berufes aus dem Berufsfeld (z.B. Holztechnik)Informationen einholen über Agentur für Arbeit, Recherche im Internet,
Besuch einer gewerblichen Schreinerei
sammelt erste Erfahrungen im Rahmen einer ArbeitsplatzerkundungUnterrichtsgang zu einer Schreinerei,
Mitarbeit in der Schülerfirma für einen Tag
kann eine Betriebserkundung unter arbeitsfunktionalen und berufswahlorientierten Aspekten durchführenTagespraktikum in einer gewerblichen Schreinerei
über berufsspezifische Anforderungen des Arbeitsfelds Bescheid wissen und sich mit der persönlichen Eignung auseinandersetzen 
kann mit Fachleuten im Team mehrere Tage im Holzbereich verantwortungsbewusst zusammen arbeitenMehrwöchiges Praktikum in der Schreinerei einer WfaA oder Praktikum in einer Schreinerei
kann sorgfältig, sauber und zuverlässig arbeitenRückmeldung durch Vorgesetzte / Lehrer
kann Selbst- und Fremdeinschätzung vergleichen und mit Lob und Kritik umgehen page28image63907968Schüler-Lehrer-Gespräche, Reflexion von Praktikumsbericht (Selbsteinschätzung) und Beurteilungen vom Arbeitgeber (Praktikum)
erkennt, dass bestimmte körperliche und gesundheitliche Voraussetzungen für Arbeiten im Berufsfeld (z.B. Holztechnik) wichtig sindSchüler-Lehrer-Gespräche mit Reflexion von Themen wie z.B.: Physische Belastbarkeit (Kraft, Ausdauer) ausreichend? Fähigkeit vorhanden, an lauten Maschinen arbeiten zu können? Frei von Allergien (Holzstaub)? Besteht Tetanusschutz?
page28image63903168 erkennt eventuell auftretende Schwierigkeiten beim Ausführen von Tätigkeiten im BerufsfeldSchüler-Lehrer-Gespräche mit Reflexion (z.B. im Praktikums- Nachgespräch): Bestehen oder bestanden kognitive und/oder körperliche Überforderungen bei der Arbeit?
kann Schwierigkeiten und eventuelle Nicht-Eignung beim Ausführen der Tätigkeiten im Berufsfeld erkennen.Reflexion in Praktikums-Nachgesprächen: Gespräche Lehrer / Schüler, Fachleute / Schüler, eventuell schriftliche Reflexion (Text/Ganzwort/Bild)
Sicherheitsvorschriften / UnfallverhütungBeachtung der Bestimmungen der GUVV!
achtet auf einen aufgeräumten und ordentlichen ArbeitsplatzAnleitungen zum Einhalten von festen Plätzen für alle Werkzeuge und Schaffung weiterer klarer Ordnungsstrukturen
benutzt Arbeitsgeräte und -maschinen sicherheitsbewusst und ergonomischIntensive fachliche Unterweisung durch Lehrer / Ausbilder, Erwerb eines Maschinenführerscheins
kann die eigene Belastbarkeit und Konzentration realistisch einschätzen und sich entsprechend verhaltenSchüler-Lehrer- bzw. Schüler-Ausbilder-Gespräche zum Thema „Vermeidung von Unfällen verursacht durch Müdigkeit, Krankheit etc.“
kann die Vorsichtsregeln für die Aufbewahrung von und den Umgang mit Holzbearbeitungs-mitteln anwenden (z.B. Ölen, Lasur)Lesen und Verstehen der Gebrauchs-hinweise auf Verpackungen und Beipackzetteln
kann wichtige Arbeitsschutzvorschriften benennen und diese bei der Arbeit anwenden bzw. beachten (Tragen von Sicherheits-schuhen, Schutzbrille, Gehörschutz. Eng anliegende Kleidung und kein Schmuck bei der Arbeit an Maschinen)Schüler-Lehrer- bzw. Schüler-Ausbilder-Gespräche zum Thema „Vermeidung von Unfällen und Verletzungen durch Fahrlässigkeit“
erkennt offensichtliche Mängel an Arbeitsgeräten und meldet diese dem Vorgesetzten bzw. Lehrer (besonders in Hinblick auf Schäden der Stromzuleitung bei elektrischen Arbeitsgeräten wie Handbohrmaschine, Bandschleifer usw.)Schüler-Lehrer- bzw. Schüler-Ausbilder-Gespräche zum Thema „Gefahrenquelle defektes Arbeitsgerät“

Schlüsselqualifikationen

Bereich Arbeiten

QualifikationKompetenz
Einstellung zur Arbeiteinsatzfreudig; leistungswillig; zielstrebig
Handgeschickist geschickt und sicher, verfügt über einen flüssigen Bewegungsablauf
OrdnungsbereitschaftVorbildliche Ordnung am Arbeitsplatz
SorgfaltBei der Arbeit sorgfältig und gewissenhaft, keine Kontrolle oder Hinweise notwendig
ArbeitsqualitätArbeitsergebnis entspricht den vorgegebenen Anforderungen.
ArbeitstempoGleichmäßig und schnell
Ausdauerbleibt ausdauernd, auch über längere Zeit, führt die Aufgabe auch bei Schwierigkeiten zu Ende
Teamarbeitkann mit Anderen die gestellte Arbeitsaufgabe erfüllen, arbeitet gerne im Team, übernimmt Verantwortung
Alleinarbeitarbeitet selbstständig und kann Entscheidungen treffen
Flexibilitätist flexibel und kann sich rasch auf neue Arbeits-situationen einstellen
Arbeitsplanungplant im Detail umsichtig und folgerichtig, gliedert die Aufgabe vollständig
Kritikfähigkeitist treffsicher im Urteil, kritisch und sachlich

Bereich Lernen

QualifikationKompetenz
Konzentrationsehr gute, Konzentration, aufmerksam bei allen Arbeitsabläufen
Auffassungsvermögen (praktisch)erfasst rasch und sicher und kann die Unterweisung selbstständig nachvollziehen
Auffassungsvermögen (theoretisch)erfasst schnell und recht sicher den Sinn der Arbeitsan-weisung
Merkfähigkeitbehält nahezu lückenlos und genau
Denkfähigkeitfindet eigenständige Lösungen durch kreatives Denken

Bereich Verhalten

QualifikationKompetenz
PünktlichkeitIst immer pünktlich
Zuverlässigkeitbeachtet und erfüllt die Regeln gewissenhaft, benötigt keine Hinweise
Antriebaktiv, entwickelt viel Eigeninitiative
Verhalten bei Fremdkritikist aufgeschlossen, kann Kritik annehmen und verwerten
Umgang mit Menschenfindet eigenständige Lösungen durch kreatives Denken
Kontaktfähigkeitgeht von sich aus auf andere zu
Verhalten in der Gruppeist sehr aktiv und übernimmt selbstständig Arbeitsauf-gaben
Selbsteinschätzungrealitätsbezogen